Auch Abbé Makaba Corneille Mbadu, Pfarrer der Pfarrgruppe Herrnsheim-Abenheim, ist sichtlich erfreut über die große Resonanz.
Wo und wie will ich leben, wenn ich älter werde und vielleicht Betreuung und Pflege brauche? Kann ich es verkraften, mein vertrautes zu Hause zu verlassen? Wie würde ich mich in einer neuen Umgebung fühlen? Kaum jemand stellt sich diese Fragen gerne und ohne Wehmut und Trauer.
"Beim Caritasverband sind wir uns sehr bewusst darüber, wie schmerzhaft und schwierig diese Fragen für Seniorinnen und Senioren sind." Fachbereichsleiterin Sabine Locht hat gerade einen kleinen Moment, bevor sie der nächsten Besuchergruppe die zukünftigen Einzelzimmer, von denen sich je zwei ein Bad teilen, und die gemeinsamen Aufenthaltsräume zeigen wird. "Um so mehr hoffen wir, mit dem Konzept von St. Sebastian den Wünschen der Menschen nach möglichst viel Vertrautem zu entsprechen."
Denn hier, mitten im Ortskern und gleich neben der Kirche, sollen Menschen möglichst eng mit ihrem bisherigen Alltag verbunden bleiben. Es war der Wunsch der Gemeinde Abenheim, in enger Abstimmung mit dem Caritasverband Worms e.V. als Träger dieses Wohnangebot zu entwickeln und zu verwirklichen.
Nun ist es fast soweit: Voraussichtlich im Oktober 2016 werden Seniorinnen und Senioren einziehen können, und in zwei Wohngemeinschaften mit je zwölf Plätzen selbst wählen, welche Betreuung sie möchten, wann sie Gemeinschaft und wann eher Ruhe und privaten Rückzug brauchen. Sabine Locht: "Die Transparenz und Durchlässigkeit des Gebäudes wird viele Möglichkeiten bieten, ins Gespräch zu kommen - aber eben nur, wenn man das auch möchte." Auch Familien können hier pflegen und dabei ihre Angehörigen in guter Obhut wissen, wenn sie selbst nicht vor Ort sind. Die 24stündige Präsenz der Mitarbeitenden erlaubt es, auch bei intensivem Unterstützungsbedarf hier zu leben.
Für Senioren aus der Umgebung, die zu Hause wohnen, bietet der Caritasverband Betreuung und ambulante Angebote, für die gesamte Gemeinde kulturelle Veranstaltungen. Und schon jetzt, wo es hier noch ziemlich "baustellig" zugeht, kann man sich vorstellen, dass die lichten Aufenthaltsräume mit Blick auf die Kirche und den zentralen Innenhof dafür einen stimmungsvollen Rahmen bieten.
Text: Patricia Mangelsdorff, Freie Autorin und Journalistin