Worms, 07.10.2021.
Im Caritas Senioren- und Pflegezentrum Burkhardhaus in Worms wird seit fünf Jahren wird von drei engagierten Mitarbeiterinnen die Heimzeitung "Schau‘ rein" herausgegeben. Das von einem talentierten Senior gestaltete Titelblatt ist beispielhaft dafür, dass nämlich die BewohnerInnen in drei verschiedene Rubriken einbezogen werden und so unmittelbar am Erfolg der Heimzeitung beteiligt sind. So wird ein Lieblingsrezept bei "Rezepte aus Omas Zeiten" vorgestellt oder ein Lieblingsgedicht oder -lied bei "Lieblingsstück. Die Rubrik "Wie war das früher einmal?" ist besonders unter den HeimbewohnerInnen besonders beliebt.
Gerne erzählen da ältere Menschen aus ihrem Leben erzählen. Diese Tatsache brachte Angela Ackermann aus der Redaktion auf die Idee, diese Rubrik zu gründen. Die groß abgedruckten Geschichten werden individuell gestaltet und auch ein Foto der erzählenden Person ist immer dabei, das oft aus dem Privatbesitz und "von früher" stammt.
Die Redakteurin berichtet: "Für jede Ausgabe interviewen wir einen Bewohner oder eine Bewohnerin zu einer interessanten Geschichte aus ihrer Vergangenheit". Eine 97-jährige Bewohnerin erzählte beispielsweise von ihrer Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr, als in den 1940er Jahren die Männer in den Krieg gezogen waren. Oder ein Bewohner berichtete, wie er seine Frau bei einer Taxizentrale kennenlernte, eine andere Bewohnerin von der Weihnachtszeit aus ihrer Kindheit und den selbst gebackenen Plätzchen, die von der Mutter versteckt wurden.
Diese Rubrik "Wie war das früher nochmal" leistet wertvolle Biografiearbeit. "Wir überlegen immer im vorne herein, wer möglicherweise etwas Interessantes erzählen könnte und versuchen auch neue oder zurückgezogene Bewohnerinnen und Bewohner einzubinden", erklärt Angela Ackermann. "Alle freuen sich, wenn wir uns die Zeit nehmen, den Geschichten zu lauschen und nach Details fragen. Sie fühlen sich wertgeschätzt und sind stolz, wenn sie ihre persönliche Geschichte in der Heimzeitung finden." Auch wurde für manche SeniorInnen die gedruckte Seite schon an die Wand gehängt oder an Verwandte geschickt.
Die Heimzeitung fördert wichtige soziale Kontakte und Gespräche unter der Bewohnerschaft, weckt Erinnerungen. Jede Ausgabe wird im Haus verteilt. Diejenigen unter den SeniorInnen, die nicht mehr alleine lesen können, bekommen in ihrem Zimmer die Geschichten vorgelesen.