© Caritasverband Worms e. V.
Ausgestellt werden Arbeiten von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Caritas-Förderzentrums St. Johannes und St. Michael in Ludwigshafen, der zum psychosozialen Zentrum gehörenden Caritas-Tagesstätten in Worms sowie der Gesellschaft für Einrichtungen der Gemeindepsychiatrie in Frankenthal (Pfalz).
Musikalisch umrahmt war die kleine Feierstunde von Mona Rogalski an der Geige und Andreas Hopfenzitz an der Gitarre. Die beiden Instrumente harmonierten wunderbar und legten eine angenehme Stimmung in die Räumlichkeiten.
Mit 57 Werken ist eine umfangreiche und bemerkenswert abwechslungsreiche Ausstellung entstanden, die einen Querschnitt der Tätigkeit in den verschiedenen Werkstätten widerspiegelt. Für eine derartige Fülle an Werken musste bei der Hängung improvisiert werden, verrät Sigrid Spiegel, im Gleis 7 für die Kulturkoordination zuständig. Und dabei erfolgte im Vorfeld eine Auswahl der jeweils für Tagesstätten und Betreuung der Malwerkstatt Zuständigen Sozialpädagogen bzw. Therapeuten.
Die bunte und abwechslungsreiche Mischung aus Einzel- und Gruppenprojekten zeigt, dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Krankheiten und Handicaps auch ohne künstlerische Ausbildung kreativ ihrem Befinden eine Projektionsfläche bieten und dabei berührende und aussagekräftige Werke entstehen lassen können; eine beachtliche Leistung, wie die Laudatorin anmerkt.
Ulrich Thul, Leiter des Caritas Förderzentrums in Ludwigshafen und seit seinem 15. Lebensjahr selbst in Sachen Kunst unterwegs, erläutert die grundsätzliche Tätigkeit in den Mal-Werkstätten. Er entferne die Farben Schwarz und Braun aus den Malkästen, bevor er mit seinen Teilnehmern ans Werk geht. "Sonst würden die Bilder oft dunkel", hat er festgestellt.
Eine gute Entscheidung wie die leuchtend freudigen, farbenfrohen Arbeiten in der gelungenen Mischung beweisen.
Es läge nun am Betrachter, eher distanziert, mit Abstand wie durch ein Fernglas zu blicken oder über eine Brücke gehend in das Bild einzutauchen um sich einzulassen und zu entdecken. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Gedanken des Künstlers nachvollzogen werden, vielmehr sei erlaubt, ja gewünscht, eigene Fantasien und Gefühle zu entwickeln.
Und in der Tat, diese Ausstellung bietet reichlich Gelegenheit auf Entdeckungsreise zu gehen. Bereits beim Betreten des 1. Obergeschosses in der Renzstraße 3 stimmt die präsentierte Vielseitigkeit positiv und lässt die aktuelle Wettertristesse und die in der nahe gelegenen Fußgängerzone in der Vorweihnachtszeit herrschende Umtriebigkeit vergessen.
Gezeigt wird die Ausstellung bis einschließlich Freitag, 31. Januar 2020 zu den allgemeinen Öffnungszeiten montags bis freitags von 9:00 bis 17:30 Uhr und ist Barrierefrei zu erreichen.
Sigrid Spiegel
- reie Mitarbeiterin Caritasverband Worms e.V. -
Kulturkoordination