Worms. Die Kunst lebt. Dies ist derzeit nicht nur der Titel einer Gemeinschaftsausstellung im Wormser Kunsthaus Prinz Carl - der große Zuspruch am Freitagabend zur Vernissage beweist auch die Richtigkeit dieser Aussage. Zahlreiche Kunstinteressierte fanden den Weg in die offenen Ateliers. Sie genossen nicht nur sichtlich das ansprechende Ambiente und den Sommerabend auf der neu eingerichteten Terrasse, sondern unterstützten mit ihren Käufen auch gleich noch zwei soziale Projekte in der Stadt: 20 Prozent der Erlöse aus der Verkaufsausstellung kommen dem Kinder- und Jugendhilfezentrum des Caritasverbands Worms sowie dem stationären Hochstift-Hospiz in der Nibelungenstadt zu Gute.
Freuten sich über den großen Zuspruch zur Ausstellung „Die Kunst lebt“: Caritasdirektorin Ulrike Kunz (3.v.re.) und Initiator Horst Rettig (2.v.re.).Caritasverband Worms, Sandra König
"In den letzten Jahren wurden viele Kunstschaffende auf eine harte Probe gestellt", betonte Künstler Horst Rettig, Leiter des Ateliers blau im Kunsthaus und Initiator der Gemeinschaftsausstellung. Umso erfreulicher sei es, dass solche Aktionen mit sozialem Aspekt nun wieder möglich sind, betonte er bei der Vernissage - und dass der sehr große Zuspruch das ungebrochene Interesse der Kunstfreunde in der Region an den Werken der Kunsthaus-Akteure zeige. "Wir freuen uns sehr, dass wir eine so gute Sache wie das Hospiz im Hochstift und unser Wormser Kinderheim unterstützen und uns gleichzeitig nach der langen Corona-Pause wieder präsentieren können", so Rettig. "Gemeinsam können wir viel bewegen."
Auch Caritasdirektorin Ulrike Kunz freute sich über die vielen Besucher:innen und bedankte sich bei Horst Rettig sowie den anderen Kunstschaffenden für ihr Engagement. Diese gute Zusammenarbeit mit dem Wormser Caritasverband habe eine lange Tradition, an der man gerne festhalten werde. Statt auf die schwierigen Jahre zurückzublicken, wolle sie nach vorne schauen - wie dies auch das Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Marien in seiner Arbeit mit den Drei- bis 21-Jährigen aus schwierigen familiären Situationen tue: "Wir wollen den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive bieten und ihnen auf ihrem Weg ins Leben helfen", sagte Ulrike Kunz. Dass die Kunstschaffenden mit ihren Spenden dies unterstützen, bedeute ihr viel. Ebenso, dass man den Wormserinnen und Wormsern mit dem stationären Hospiz das ehemalige Hochstift-Krankenhaus, in dem so viele geboren wurden, wieder zurückgeben konnte. "Wir ermöglichen es den Menschen, bis zum letzten Atemzug in ihrer Heimatstadt zu bleiben", betonte die Vorständin des Caritasverbands Worms.
Mit einem Glas Wein, Sekt oder Erfrischungsgetränk in der Hand - ausgeschenkt von Schülern des Gauß-Gymnasiums zur Finanzierung ihres Abiballs - machten sich die Besucher:innen der Ausstellung sodann auf den Weg durch das Erdgeschoss sowie die Ateliers in den oberen Etagen. Fast alle Kunsthaus-Künstler:innen beteiligten sich an der Schau, sodass das Spektrum der dargebotenen Arbeiten von figürlicher über bildliche bis hin zu textiler Kunst und Installationen reichte. Gen Ende der Ausstellung zeugten einige leere Haken an den Wänden und Aufkleber-Markierungen an einzelnen Werken vom regen Interesse des Publikums - das noch bis zum 18. Juni samstags und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr Gelegenheit hat, sich selbst ein Bild von "Die Kunst lebt" zu machen.
INFO & KONZERT
- Die Ausstellung findet im Kunsthaus Prinz Carl (Prinz-Carl-Anlage 19, Worms) statt. Sie ist nochmals am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Juni, jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter horstrettig@online.de.
- Am Sonntag, 18. Juni, findet um 17 Uhr im Tango-Salon (3. OG) ein Konzert statt: Das ukrainische Duo Natalie Korchynska (Mandoline) und Roman Taranov (Gitarre) präsentiert Werke "von klassisch bis modern". Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.