Mit Spaten von vorne nach hinten: Pfarrer Abbé Makaba Corneille Mbadu, Fachbereichsleiterin Sabine Locht, Dekan und Vorsitzender des Caritas-Aufsichtsrates Tobias Schäfer (leider verdeckt), Architekt Thomas Horn, Ortsvorsteher Hans-Peter Weiler, Architekt Jörg E. Deibert. © Patricia Mangelsdorff - Caritasverband Worms e.V.
Fürs Fundament wird schon gebaggert – dennoch setzten die Beteiligten am 13. Okto-ber nochmal einen symbolischen Spaten-stich für das Wohnprojekt im ehemaligen Pfarrhaus neben der Abenheimer Kirche. Und weil ein so zukunftsorientiertes Vor-haben nur gemeinsam gestemmt werden kann, wurden extra neue Spaten ange-schafft, wie die „echten“ Bauleute schmun-zelnd anmerkten. Schließlich sollten auch heute alle mit anpacken können: Caritasverband, Kirchengemeinde und Ortsvorstand und Architekten.
Unter einem Dach: Wohngemeinschaften, Tagespflege, ambulante Angebote
In zwei Wohngemeinschaften für je zwölf Seniorinnen und Senioren wird hier im ehemaligen Pfarrhaus jeder selber wählen können, welche Betreuung er möchte, wann und auf welche Weise er sich ins Gemeinschaftsleben einbringt und wie viel Ruhe und privaten Rückzug er braucht. Auch Familien können hier pflegen und dabei ihre Angehörigen in guter Obhut wissen, wenn sie selber nicht vor Ort sind. Die 24-stündige Präsenz der Mitarbeiter/innen erlaubt es auch bei intensivem Unterstützungsbedarf, hier zu leben. Für Senioren aus der Umgebung, die zu Hause wohnen, bietet der Caritasverband zusätzliche Tagespflege und ambulante Angebote.
Haus des Miteinanders und der offenen Türen
Lange war die Abenheimer St. Bonifatius Kirche hinter hohen Bäumen versteckt. Jetzt ist der Blick von der Straße wieder frei. Das wird auch so bleiben, denn das Gebäude zwischen Straße und Kirche wird einstöckig und zudem möglichst transparent und durchlässig gestaltet. Das hat längst nicht nur ästhetische Gründe: Hier, am Ort des Spatenstichs, erklärt Architekt Thomas Horn, werde sich einmal der Innenhof des Wohnprojektes befinden. Und der habe als Raum für Kommunikation und Begegnung große Bedeutung – sowohl für Bewohnerinnen und Bewohner, als auch für die ganze Gemeinde, für die es hier auch kulturelle Angebote geben wird. Im Gespräch ergänzt der Architekt: Beim Besuch einer Seniorenresidenz vor einigen Jahren traf er einen Bewohner sehr oft im Fahrstuhl. Auf den Grund dafür angesprochen, war seine Antwort wenig erstaunlich - und gleichwohl erschütternd: Nur hier könne er immer mit Menschen sprechen. Damals sei es Horn „wie Schuppen von den Augen gefallen“, wie elementar die Möglichkeit zur Kommunikation gerade für ältere Menschen sei. Neben dem Innenhof werden deshalb noch weitere Räume zum Gemeinschaftsleben und zur Begegnung einladen.
Mut und langer Atem
Nach der Anfrage von Ortsvorsteher Hans-Peter Weiler habe man drei Jahre für Planung und Genehmigung gebraucht, so Caritasdirektor Georg Diederich. Vor den Segensworten von Abbé Makaba Corneille Mbadu, Pfarrer der Pfarrgruppe Herrnsheim-Abenheim, und Tobias Schäfer, Dekan und Vorsitzender des Caritas-Aufsichtsrates, dankte Georg Diederich allen Mitwirkenden für ihren Mut und langen Atem: Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat, Ortsbeirat und -vorsteher, den Architekten Horn und Deibert, dem Bistum Mainz, Mitarbeitenden des Caritasverbandes Worms und natürlich auch all denen, die ganz praktisch am Bau mitwirken.
Im Herbst / Winter 2016 sollen die ersten Mieter/innen einziehen können.
Patricia Mangelsdorff
Freie Mitarbeiterin des Caritasverbandes Worms e.V.
Öffentlichkeitsarbeit