So um die 38 Grad zeigt das Thermometer an diesem Samstagnachmittag. Nichts wünsche ich mir mehr als einen kühlen Badesee - aber ich habe versprochen, zum Sommerfest ins Burkhardhaus zu kommen. Fast bis zur Kriemhildenstraße hört man die Musik: Schlager der 60er und 70er. 'Dann mach dir Gedanken über dein eigenes Leben im Alter,' sage ich mir. Was ich ja, wie viele, lieber verdränge. Schließlich sind Rex Gildo und Roy Black, Chris Roberts und Wencke Myhre Stars meiner Jugendzeit.
Und dann? Kaum betrete ich den Hof des Burkhardhauses, geht es mir gut. Schatten, eisgekühlte Getränke und vor allem: Ausgelassene Stimmung. Mario Steffen singt von Rosen und Nächten, Küssen und Träumen. Und immer wieder von der Liebe. Bewohnerinnen und Bewohner, Enkel, Gäste und Mitarbeiterinnen in Flower Power Mode, Ordensschwestern tanzen, schunkeln und singen mit. Mario Steffen geht beim Singen auch zu denen, die nicht mehr so mobil sind und weiß zu jedem Lied ein paar Worte zu sagen. Als er beginnt, sich zu verabschieden, macht sich Enttäuschung breit. Auch bei mir, die früher keine Schlager mochte... Doch es steht noch mehr auf dem Programm: Sitztänze werden noch aufgeführt und mit einem Grillabend wird das Fest abgerundet.
Ich hätte mich so gerne einfach niedergelassen und weiter geplaudert. Aber der nächste Termin wartet...