Worms. Innehalten, Zurückblicken, Dank sagen: Der Caritasverband Worms hat am Donnerstagnachmittag in einem Adventsgottesdienst im Dom langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geehrt sowie beim anschließenden Hüttenzauber gemeinsam das Jahr ausklingen lassen. Das Leitthema der Adventsfeier hätte dabei aktueller nicht sein können: "… weil in der Herberge kein Platz für sie war" (Lk 2, 1-7). Vorstand wie Dompropst Tobias Schäfer als Gastgeber und Aufsichtsratsvorsitzender nahmen es zum Anlass, auf die heutige politische wie gesellschaftliche Situation zu blicken.
Caritasverband Worms e.V., Horst Stange
Caritasdirektorin Ulrike Kunz ging in ihrer Ansprache auf die internationale Lage ein. 2023 habe sie als ein "zugespitztes, emotionales und entmutigendes Jahr erlebt". Die Polykrisen rüttelten an den Grundmauern unseres Verständnisses vom Miteinander. "Aus unserem christlichen Glauben heraus müssen wir aufstehen und uns positionieren. Wir beziehen klar Stellung, damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt, damit alle ein Platz finden und angenommen werden", sagte Kunz - und kam damit zurück auf das Leitthema der Adventsfeier. Aufgabe des Caritasverbands Worms für 2024 werde auch es sein, den Armen, Schwachen, Alten und Kranken eine Stimme in Politik und Gesellschaft zu geben und für bessere Bedingungen zu kämpfen, damit sie auch weiterhin Zugang zu Hilfen erhalten.
Denn genau darin bestehe die Aufgabe von Caritas, betonte auch Dompropst Schäfer: "Unsere allererste Aufgabe ist es, die Welt heller, gerechter und heiler zu machen", sagte er und wünschte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gottes Segen und viel Kraft, diese Aufgabe im Alltag umzusetzen, wie es ihnen allen "Anspruch und Berufung" sei. Sie brächten Herzlichkeit und Lebensfreude zu den Klientinnen und Klienten. "Wir können als Caritas nicht alle Probleme der Welt lösen, aber wir können da sein. Dafür danke ich Ihnen von Herzen", sagte er.
Caritasdirektor Diemer ließ das Jahr 2023 Revue passieren, ging auf Neuerungen und Jubiläen im Verband ein und betonte, dass es trotz der weltweiten Krisenlage auch positive Veränderungen gegeben habe. Sein Dank galt allen, die sich im Verband und für andere Menschen einsetzen, Dinge zum Besseren zu wandeln: "Es ist wichtig zu erkennen, dass wir nicht alleine sind. Wir sind Teil einer Gemeinschaft, der Caritas-Gemeinschaft, die die Fähigkeit hat, Veränderungen herbeizuführen."
Im Rahmen der Adventsfeier wurden sodann auch langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezeichnet (siehe Kasten). Ihnen - und allen anderen - Haupt- und Ehrenamtlichen galt der Dank von Caritasdirektor Diemer und Caritasdirektorin Kunz. "Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sind es gewohnt Krisensituationen zu bewältigen, Lösungen zu erarbeiten, Wege aufzuzeigen", betonte Diemer. Trotz steigender Beratungs- und Fallzahlen sowie wachsender Anforderungen lasse ihr Engagement nicht nach. "Wir dürfen Veränderung nicht nur als Bedrohung sehen, sondern als Möglichkeit, Dinge zum Besseren zu verändern: in der Kirche, im Verband, im Miteinander mit unseren Klienten, Bewohnern und Hilfesuchenden. Ich bin fest davon überzeugt, es wird uns gelingen", so Diemer.
Nach dem Dankgottesdienst bot sich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gelegenheit, zu einem kleinen Weihnachtsmarkt im Kreuzgang am Dom zusammenzukommen. Bei Heißgetränken und einem Imbiss aus der Küche des Burkhardhauses klang der Abend gesellig aus.
Die Ehrungen
Für 15 Jahre Zugehörigkeit ausgezeichnet wurden Ina Baal, Christian Brandt, Monika Dehnhardt, René Fabian, Thomas Henkel, Benjamin Maurer. Seit 25 Jahren im Caritasverband Worms e.V. beschäftigt sind Kerstin Enser, Roswitha Heilmann, Myriam Jünemann, Uwe Laut, Susanne Littig und Petra Steinbrede. 35 Jahre im Dienst ist Georg Bruckmeir, 40 Jahre Manuela Schüler.