Die Weihnachtszeit unter dem Zeichen von Corona verbirgt für viele Menschen eine besondere Herausforderung. Ängste, Unsicherheiten, Einsamkeit und sozialer Rückzug sind Gefühle die diese Corona-Zeit begleiten, vor allem für Menschen, die bereits an einer psychischen Erkrankung leiden. Die doch so übliche Weihnachtszeit mit Weihnachtsmarkt, Weihnachtsfeiern und besinnlichen Stunden mit den Liebsten, wird dieses Jahr weitestgehend ein Wunsch bleiben. Für die einen eine Erleichterung, für andere wiederum fehlt das Zusammenkommen mit Familie, Freunden und Kollegen. Häufig ist die Weihnachtszeit auch mit familiären Konflikten verbunden, aktuell fällt ein Ausgleich durch Sport - und Freizeitaktivitäten vielfach weg.
"Doch birgt die diesjährige Weihnachtszeit ohne den Stress mit vielen Weihnachtsfeiern, Besuchen von dichtgedrängten Weihnachtsmärkten usw. auch eine Chance", so Bibiane Kasek, Mitarbeiterin des Psychosozialen Zentrums. "Eine Vorweihnachtszeit mit der Möglichkeit sich zu besinnen und entspannen, anstatt von einem Event zum nächsten zu hoppen. Doch vielen Menschen fällt es schwer abzuschalten und sich auf sich selbst zu besinnen."
Daher auch die Idee des Achtsamkeits-Advents-Kalender. Wie der Name des Kalenders schon sagt, entstammt es dem Achtsamkeitsprinzip von Kabat-Zenn. Jeder Mensch trägt viele Ressourcen in sich, die er lernen kann zu entfalten. Durch neues Verhalten und bewusstes Wahrnehmen kommen diese Fähigkeiten zum Tragen. Jeder Tag öffnet eine neue Aufgabe zu dem Thema Achtsamkeit unter dem Motto "FÜR SICH SORGE TRAGEN".
Die Besucher der Tagesstätte des Psychosozialen Zentrums hatten Freude bei der Umsetzung dieser Idee.
Auf Grund der aktuellen Pandemie ist die Arbeit in der Tagesstätte auch nur mit Mund-Nasen-Schutz und ausreichend Abstand möglich. Doch sind die Besucher, dankbar für das Werken und Wirken in der Tagesstätte, trotz der Einschränkungen. Personen, bei denen auf Grund einer hohen Vulnerabilität ein Besuch der Tagesstätte aktuell nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit zu Spaziergängen mit Mitarbeitern des Psychosozialen Zentrums. Telefonate und Arbeitspakete mit kreativen Ideen für zu Hause gehören ebenso zu den Angeboten.
Trotz und gerade wegen der Corona Pandemie ist das Psychosoziale Zentrum mit seinen Angeboten der Beratung und Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen weiterhin da. Ambulante Unterstützungen und Beratungen wurden angepasst, damit Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen zum Schutz aller eingehalten werden können. So gehört die Möglichkeit eines Videochats mit den Berater_innen seit diesem Frühjahr dazu.