In dieser Funktion ist sie zum einen Ansprechpartnerin und Hilfe für die mittlerweile etwa 400 Flüchtlinge in den 60 Unterkünften der Verbandsgemeinde, zum anderen will sie die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe unterstützen und stärken.
„Auch meine Mitarbeiter sind sehr froh“, betont Bürgermeister Markus Conrad, „dass sie diese Unterstützung erhalten haben. Es hat sich bereits gezeigt, dass gerade in Konfliktsituationen die ruhige und kompetente Art von Frau Rinke-Bachmann von unschätzbarem Wert ist.“ Rinke-Bachmann bestätigt: „Der Kontakt mit den zuständigen Mitarbeitern der Verwaltung ist sehr gut und offen. Ich bin schon mehrfach mit in die Unterkünfte gegangen und habe erste Erfahrungen mit den Menschen dort gemacht.“
Seit 45 Jahren, so berichtet Georg Diederich, Vorstand der Caritas Worms e.V., ist die Caritas schon in der Flüchtlingsarbeit tätig und betreue unter anderem in einer Armsheimer Unterkunft unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und deutsche Jugendliche, die aus ihren Familien genommen werden mussten. Die Kooperation mit Caritas Worms, so Bürgermeister Conrad, sei vom Verbandsgemeinderat kurz vor Weihnachten beschlossen worden und man habe zwischenzeitlich Frau Rinke-Bachmann in der Neubornschule Wörrstadt ein Büro eingerichtet. Dort ist sie unter 0171 2672159 und per Email an fluechtlingshilfe@vgwoerrstadt.com erreichbar.
Neu in der Sozialbegleitung von Flüchtlingen in der VG Wörrstadt: Sozialpädagogin Andrea Rinke-Bachmann (hier umrahmt von Verbandsbürgermeister Markus Conrad, Ordnungsamtsleiter Holger Sandmann, Caritasdirektor Georg Diederich und Caritas-Fachbereichsleiter Georg Bruckmeir, v.l.n.r.© Ina Köhler
Andrea Rinke-Bachmann skizziert ihre Hauptaufgaben: „Ich helfe den Flüchtlingen beim Ankommen in der fremden Umgebung. In den Erstgesprächen informiere ich sie unter anderem über Strukturen und Ansprechpartner im örtlichen Umfeld, bei Vereinen, sozialen Diensten etc. Wichtig ist auch die bedarfsorientierte Hilfestellung bei Behördengängen und die Vermittlung der Flüchtlinge in Angebote gemeinnütziger Arbeit bei den Gemeinden. Außerdem berate ich in individuellen Krisen- und Konfliktsituationen.“ Ihre langjährigen Erfahrungen aus der Arbeit bei der Caritas, in der Berufsbetreuung psychisch belasteter Jugendlicher und vor allem auch in der Arbeits- und Flüchtlingsberatung qualifizieren die Fachkraft bestens für die neue Aufgabe. Rinke-Bachmann: „Ich kann aber immer nur den Weg bereiten. In schwierigen Einzelfällen müssen natürlich spezielle Fachleute die weitere Betreuung übernehmen.“
Der zweite Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der Betreuung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, von denen die meisten schon seit Monaten engagiert sind. „Diese merken langsam“, berichtet die Sozialbegleiterin, „wie sie durch den permanenten Spagat zwischen eigenem Leben und Ehrenamt an ihre Grenzen stoßen. Hier biete ich entlastende Gespräche an.“ Die Helfer, so Georg Bruckmeir, Caritas-Fachbereichsleiter Soziale Dienste 2, würden von Anfang an nicht alleingelassen, sondern durch Qualifizierungskurse auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Bürgermeister Conrad und Ordnungsamtsleiter Holger Sandmann hoffen, dass sich weitere Helferinnen und Helfer der VG-Flüchtlingshilfe anschließen. Conrad: „Wir als Verwaltung sind für die Erstversorgung der Flüchtlinge zuständig. Für ihre Integration braucht der Staat aber das Engagement der Ehrenamtlichen, der Bürgerschaft, der Gesellschaft. Und hier ist es dringend erforderlich, dass die Belastungen auf weitere Schultern verteilt werden.“
Ina Köhler