Worms. Einst war es ein in die Jahre gekommenes Hotel, nun ist es ein Zuhause zum Altwerden: Am Freitag hat der Caritasverband Worms sein neues Haus St. Georg in Worms-Pfeddersheim eingeweiht. In zwei Wohngemeinschaften finden hier Menschen mit Demenz Ruhe, Geborgenheit, aber auch Teilhabe und Selbstbestimmung. Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz segnete symbolisch Salz und Brot sowie die Gemeinschaftsräume und persönlichen Zimmer der Mieter:innen.
Propst Tobias Schäfer und Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz bei der Segnung der Innenräume Haus St. GeorgCaritasverband Worms e.V.
Schon von weitem ist er gut zu sehen, der rote Schriftzug auf der in frischem Weiß strahlenden Fassade des ehemaligen Hotels "Pfeddersheimer Hof": "Haus St. Georg" steht da neben der Domsilhouette und dem Caritas-Logo. Im Hof darunter sorgen große Schirme für Schatten, Hochbeete schaffen Blickachsen und strukturieren den einstigen Parkplatz, sodass Orte des Rückzugs und der Geselligkeit entstehen. An diesem Freitag leuchten dazwischen rote Pavillons, gelb-weiße Fahnen flattern im Wind. Drei Alpakas bilden das Empfangskomitee für Bewohner:innen wie Gäste, die zahlreich auf das Gelände strömen. Es wird gefeiert in St. Georg.
"Wir als Caritas wollen bei den Menschen bleiben, gerade in schwierigen Lebenssituationen", betont Caritasdirektor Lars Diemer, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands Worms. "Wir wollen den Menschen helfen, wo wir können." Für Menschen mit Demenz - einem rasant steigenden Krankheitsbild in der Gesellschaft und für alle Beteiligten eine besondere Belastung - sei es wichtig, einen Ort des Zusammenseins, der Geborgenheit, der Sicherheit und des Wohlfühlens zu haben. "Ich glaube, das Haus St. Georg ist ein guter Ort, um alt zu werden", so Diemer.
Der Caritasdirektor bedankt sich bei allen Baubeteiligten sowie Partner:innen und Unterstützer:innen in Politik und Gesellschaft für das konstruktive Miteinander, den Austausch und die Kreativität, die zur Umsetzung eines solchen Großprojekts nötig seien. Sein besonderer Dank gilt den engagierten Mitarbeiter:innen im Fachbereich Altenhilfe und vor Ort in Pfeddersheim, seinem Vorgänger im Amt des Caritasdirektors im Wormser Caritasverband, Georg Diederich als Impulsgeber für die neuen Wohngemeinschaften sowie der Dietmar Hopp Stiftung, die den Bau des Hauses St. Georg mit 300.000 Euro unterstützt hat.
Das neue Caritas-Haus St. Georg in Worms-Pfeddersheim bietet zwei Wohngemeinschaften für dementiell erkrankte Menschen ein Zuhause.Caritasverband Worms e.V.
Dem Dank schließen sich an diesem besonderen Tag auch die weiteren Redner:innen an: Katja Zamzow, Leiterin der Geschäftsmanagementprozesse im Fachbereich Altenhilfe des Caritasverbands Worms, die die Konzeption des Hauses vorstellt ("Wir werden alles daran setzen, unseren Bewohner:innen eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen"), Oberbürgermeister Adolf Kessel, der die Einweihung als "einen Meilenstein in der Betreuung und Unterstützung demenziell erkrankter Menschen in unserer Stadt" bezeichnet, Uta Mielisch, Referentin im Bereich Bildung und Soziales bei der Dietmar Hopp Stiftung ("Es ist etwas Bedeutsames entstanden!") und Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick, die dem Caritasverband Worms bescheinigt, deutschlandweit als einer der Pioniere unterwegs zu sein und "eine Vorreiterrolle übernommen" zu haben in Sachen Wohngemeinschaften für demenziell erkrankte Menschen. Heute sei klar: Die ambulante Wohngemeinschaft ist eine Wohnform der Zukunft", so Adick.
Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz segnet sodann Salz und Brot sowie die Mieter:innen im Haus St. Georg, bevor er seine Segensworte auch ins Innere der neuen Caritas-Einrichtung trägt. "Die Gesellschaft muss mit dem Altwerden umgehen. Menschen brauchen einen besonderen Ort, wo man in Würde und Achtung mit ihnen lebt. Das Haus St. Georg ist ein solcher Ort", betont er - und wünscht Gottes Segen.