Am 19. März wurden die hellen freundlichen Wohnungen, die dazugehörigen großzügigen Gemeinschaftsräume und auch alle anderen Einrichtungen des Caritasverbandes feierlich eingeweiht und von Diözesanadministrator Prälat Dietmar Giebelmann gesegnet.
Hier findet ein Bauprojekt seinen Abschluss, das viele Angebote des Caritasverbandes Worms unter einem Dach beherbergt: Eine Tagespflegeeinrichtung mit Platz für 15 Gäste, die auch den Mieterinnen und Mietern in St. Josef offen steht, und eine Wohngemeinschaft für 10 Menschen mit Pflegebedarf sind längst in Betrieb und ergänzen das Wohnangebot für Seniorinnen und Senioren.
Und schon seit Jahren beherbergt das Haus am Wolfsgraben verschiedene Angebote des Verbandes: Das Sozial- und Second Handkaufhaus CarLa, in dem auch Menschen zur Wiedereingliederung Arbeit finden, das IQW (Innovations- und Qualifizierungszentrum Worms) mit zahlreichen Fortbildungsangeboten für Arbeitssuchende und der Integrationsbetrieb CariServ gGmbH mit seinen Dienstleistungsangeboten.
"Wir brauchen neue Formen des Zusammenlebens, die Gemeinschaft erfahrbar machen."
Tatsächlich ist dies also ein Ort "voller Lebendigkeit" und "ein Haus, das dem Leben dienen kann", wie es der Diözesanadministrator in seiner Begrüßung sagte. Noch dazu einer, der Antworten auf wichtige Fragen gibt. Dietmar Giebelmann: "Wir brauchen neue Formen des Zusammenlebens, die Gemeinschaft erfahrbar machen." Wie groß der Bedarf danach gerade bei Seniorinnen und Senioren auch in Worms ist, zeigte sich gleich nach der ersten Veröffentlichung des Vorhabens. In kurzer Zeit waren alle Wohnungen so gut wie vermietet. Und auch alle anderen Angebote des Gebäudekomplexes werden sehr nachgefragt. Es ist eben ein Haus für viele Lebenslagen, "eingebunden in das Leben von Stadt und Gemeinde", so Caritasdirektor Georg Diederich in seiner Begrüßung.
"St. Josef war da, wenn er gebraucht wurde - und das gehört zu diesem Haus."
Namensgeber des gesamten Projektes ist der heilige Josef, dessen Festtag auch der 19. März ist. Er gelte, so Georg Diederich, als der Heilige der Arbeiter und "kannte sich mit Holz und Stein für den Bau von Häusern aus". Dietmar Giebelmann: "St. Josef hat kein Stück Papier hinterlassen. Er hat angepackt. Er war da, wenn er gebraucht wurde - und das gehört zu diesem Haus." Den Menschen dienen und tun, was sie brauchen - dieser Grundsatz eint alle Angebote im Wolfsgraben 8. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt durch die große Unterstützung des Bistums Mainz, das die Mietwohnungen mitfinanzierte.
Kirche ist Caritas und Caritas ist Kirche
Diese gute Zusammenarbeit zeige einmal mehr, dass, so Dietmar Giebelmann "Kirche Caritas und Caritas Kirche sei". Und auch, dass die vielen Wormsern bekannten indischen Schwestern des Karmeliterordens in Wohngemeinschaft und Tagespflege mitarbeiten und auch hier wohnen werden, zeigt diese enge Verbundenheit.
Segnung und Dank, Brot und Salz
Im Zentrum der Feier standen die Segnung des Hauses und der Wohnungen durch Diözesanadministrator Prälat Dietmar Giebelmann und die Gabe von gesegnetem Brot und Salz als Symbol des Willkommens und der Gemeinschaft an Mieterinnen, Mieter und Gäste. Und noch etwas prägte den festlichen Tag: Es galt, vielen Menschen sehr zu danken. Denn nur durch das ausdauernde Mitwirken und die gute Zusammenarbeit der Beteiligten waren die vielen großen Herausforderungen zu stemmen. Um lediglich eine zu nennen: Lang anhaltender Regen - "natürlicher Feind jedes Bauherrn", so Dietmar Giebelmann, erschwerte zeitweise die Arbeit und führte zu zeitlichen Verzögerungen.
Georg Diederichs nachdrücklicher Dank für viel harte Arbeit galt dem Bistum Mainz, vertreten auch durch seinen Verwaltungsdirektor Volkmar Hommel, dem Architekten Jörg E. Deibert und seinem Team, zahlreichen Mitarbeitenden des Caritasverbandes und seinem Aufsichtsrat, allen, die beim Bau praktisch mitwirkten und auch den Hausmeistern, die gerade in den letzten Tagen noch sehr viel zu leisten hatten.
Musikalisch eingerahmt wurde der Festtag, an dem auch Prälat Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, Caritas-Aufsichtsratsvorsitzender und Dompropst Tobias Schäfer, Vertreterinnen und Vertreter katholischer und evangelischer Kirchengemeinden der Stadt, viele auch zukünftige Mieterinnen und Mieter, zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende des Caritasverbandes und Mitglieder von Aufsichtsrat und Vertreterversammlung teilnahmen, von beeindruckenden jungen StreicherInnen der Lucie-Kölsch-Musikschule, u.a. mit einem Werk von Charles-Auguste de Bériot.
Von der Raupe zum Schmetterling
Abschließende Worte fanden der Architekt und Frau Sabine Locht, die Leiterin des Fachbereichs Alter und Pflege. Jörg E. Deibert drückte seine Freude darüber aus, dass hier in 18 Monaten Bauzeit "aus einer Raupe ein Schmetterling" geworden sei. Im Gespräch ergänzte er, hier habe eine vor fünf Jahren geborene Vision verwirklicht werden können und ihm sei es besonders wichtig, hier für die vielfältige Arbeit des Caritasverbandes einen angemessenen baulichen Rahmen geschaffen zu haben. Sabine Locht schloss sich dem Dank von Georg Diederich an, hob dabei noch einmal besonders den Mut hervor, den viele Entscheidungen im Verlauf des Projektes erforderten und lud die zahlreichen Gäste zum Zusammensein in den Räumen der Tagespflege ein.
Text: Patricia Mangelsdorff, freie Autorin und Journalistin